Das Stadtmuseums muss ausgeräumt werden, damit die notwendigen Umbauarbeiten stattfinden können. In der Reihe „Abschiedstournee – Schätze aus dem Museum“ verabschieden sich die Kunstwerke von den Besuchern und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen im neugestalteten Museum.

Stanglsitzerheilige im Museum

In früheren Zeiten hatten sich die einzelnen Handwerker der Stadt in Zünften organisiert. So taten sich zum Beispiel die eisenverarbeitenden Berufe wie die Grobschmiede, die Huf- und Nagelschmiede und die Nadler in der Schmiedezunftzunft zusammen und auch die Handwerke der Maler, Glaser, Drechsler und Bildhauer hatten sich in einer gemeinsamen Zunft versammelt.

Diese Vereinigungen traten bei Prozessionen, Gottesdiensten und Festen als geschlossene Gemeinschaften auf. Stolz präsentieren sie hier ihre Fahnen, Truhen und Kerzenstangen. Dabei war aber insbesondere das Tragen der schweren, über 2 Meter hohen Zunftstangen keine beliebte Aufgabe. Davon zeugen zahlreiche Einträge in den Weilheimer Ratsprotokollen, in denen Zunftangehörige zu Strafen verurteilt werden, weil sie sich geweigert hatten, die Zunftstangen zu tragen.

Die Zunftstangen bestanden aus einem langen Schaft, auf dem eine bogenförmige geschnitzte Architektur angebracht war, auf der man eine Kerze anbringen konnte. In den geschnitzten Nischen befand sich die Statue des jeweiligen Zunftheiligen. Da diese kleinen Heiligenfiguren also auf den Stangen saßen, erhielten sie im Volksmund die Bezeichnung „Stanglsitzer“.

Mehrere dieser Stanglsitzer der Weilheimer Zünfte haben sich in der Sammlung des Stadtmuseums erhalten und sind vom 01.08.2023 bis zum 20.08.2023 in der Reihe „Abschiedstournee - Schätze aus dem Museum“ im Zwischenraum am Kirchplatz zu sehen.

Öffnungszeiten Zwischenraum

• Dienstag: 11 bis 13 Uhr
• Mittwoch bis Freigat: 11 bis 17 Uhr
• Samstag: 11 bis 14 Uhr
• Montag geschlossen